Ergonomie am Arbeitsplatz – mehr als Bürostuhl und Arbeitstisch

Mehr Leistung und weniger Fehlzeiten durch ergonomisch optimierte Arbeitsplätze – dieser Aspekt beeinflusst in vielen Unternehmen die Ausstattung von Büros. Mittlerweile werden auch bei der Gestaltung von Industriearbeitsplätzen häufig ergonomische Gesichtspunkte berücksichtigt, wie eine von item initiierte Studie zeigt. Allerdings beziehen sich diese meist nur auf die Verwendung höhenverstellbarer Arbeitstische und -stühle, eine ganzheitliche Betrachtung des Themas erfolgt oft nicht. So ist auch die Mehrheit der Studienteilnehmer der Ansicht, dass die Folgen und Risiken fehlender Ergonomie am Industriearbeitsplatz immer noch unterschätzt werden. 

Wie ergonomisch arbeiten Unternehmen in der manuellen Produktion? Dieser Frage ging die item Industrietechnik GmbH in ihrer neuesten Studie nach, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG erstellt wurde. Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung von Unternehmen mit manuellen Produktionsabläufen. Die Befragten sind Entscheider oder Mitentscheider bei der Auswahl und Konfiguration von Arbeitsplatzsystemen. Zusätzlich führte item eine Befragung derjenigen Kunden durch, die ihren Mitarbeitern bereits ergonomisch optimierte Industriearbeitsplätze zur Verfügung stellen. Auch die Erkenntnisse aus Gesprächen mit Experten aus Wirtschaft und Forschung flossen in die Studie ein. Darüber hinaus wurden Entscheider aus mittleren und kleinen Unternehmen befragt, die ihre manuellen Produktionsabläufe bereits ergonomisch optimiert haben. 

Die Mehrheit setzt auf ergonomisch optimierte Arbeitsplätze

Mittlerweile ist vielen Unternehmen bewusst, dass nicht nur der Büroarbeitsplatz, sondern auch der Industriearbeitsplatz ergonomisch optimiert sein sollte. In 83 Prozent der befragten Unternehmen sind ergonomische Arbeitsplatzsysteme in der manuellen Produktion vorhanden. 55 Prozent bestätigen, dass Investitionen mit ergonomischem Hintergrund einen besonders hohen Stellenwert im Unternehmen haben. Wenn sich Unternehmen gegen ergonomische Industriearbeitsplätze entscheiden, liegt dies vor allem an den erwarteten Kosten für die Anschaffung und Umgestaltung der Arbeitsplätze sowie dem Zeitaufwand für die Implementierung.

Verbindung von Lean Production und Ergonomie

Meist setzen sich die Fachkräfte für Arbeitssicherheit in den Unternehmen, die Mitarbeiter selbst oder der Betriebsrat für ergonomische Arbeitsplätze ein. Nach Einschätzung der Experten sind nicht selten ein Arbeitsunfall oder der drohende längere Ausfall einer Arbeitskraft Beweggründe für ein entsprechendes Handeln. Die Kundenumfrage von item ergab, dass vor allem auch den Lean-Experten eine besondere Bedeutung zukommt. Prof. Dr.-Ing. Ahrens, Studiengangsleiter Bachelor of Science Wirtschaftsingenieurwesen an der Nordakademie Elmshorn, beschreibt die Vorteile der Verbindung von Lean Production und ergonomisch optimierten Industriearbeitsplätzen: „Durch entsprechende Maßnahmen lässt sich die Arbeitseffizienz optimieren und die ergonomische Verschwendung vermeiden. Dies wird allerdings noch zu wenig beachtet.“ 

Vorteile der ergonomisch optimierten Arbeitsplätze

Der Studie zufolge gibt es zwei hauptsächliche Entscheidungsfaktoren für die Implementierung von ergonomischen Arbeitsplatzsystemen: die Reduktion von Fehlzeiten sowie eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. Auch die Erhöhung der Arbeitseffizienz wird als wichtiges Argument genannt. Zufriedene Mitarbeiter bleiben im Unternehmen, eine Fluktuation von Arbeitskräften kann so vermieden werden und das wirkt sich positiv auf die Produktivität und Arbeitseffizienz aus. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Wirkung auf Arbeitsuchende und junge Arbeitskräfte: Indem ein Unternehmen mit optimalen Arbeitsbedingungen wirbt, erhöht es seine Attraktivität als Arbeitgeber. 

Mitarbeiter frühzeitig einbinden

Aus Expertensicht ist es von großer Bedeutung, den Einsatz von ergonomischen Arbeitsplatzsystemen als strategische Entscheidung für das gesamte Unternehmen zu sehen. Alle Hierarchieebenen müssen die Notwendigkeit und den Nutzen dieser Systeme einsehen und verstehen. Soll die Ergonomie einen entsprechenden Stellenwert in der Unternehmenskultur erreichen, ist es essenziell, die Mitarbeiter frühzeitig zu informieren und in den gesamten Prozess einzubinden. Einzelne Mitarbeiter können die Funktion eines Multiplikators übernehmen: Sie werden für das Thema sensibilisiert und geschult mit dem Ziel, den Kollegen die Vorteile sowie den Nutzen der ergonomisch optimierten Systeme zu erläutern. Diese sogenannten Ergoscouts sind dann intern verantwortlich für die Einweisung in ergonomische Arbeitsplatzsysteme, stehen bei Fragen der Mitarbeiter in der manuellen Produktion zur Verfügung und kommunizieren mit den Kollegen auf Augenhöhe. 

Weit mehr als Bürostuhl und Arbeitstisch

Verhältnisergonomische Lösungen beinhalten weit mehr als verstellbare Arbeitsstühle und höhenverstellbare Arbeitstische. Hebehilfen, auf die individuellen Anforderungen einstellbares Licht, Fußmatten, Fuß- und Armstützen oder Systeme zur Greifraumoptimierung führen ebenso zur Optimierung von Arbeitsplätzen, kommen aber derzeit nur in wenigen Bereichen mit manueller Produktion zum Einsatz. Dabei sollte die Wirkung dieser Komponenten nicht unterschätzt werden. Fehlt beispielsweise eine auf den Greifraum des Mitarbeiters angepasste Materialbereitstellung, kann es trotz höhenverstellbarem Stuhl und Tisch zu einer Fehlbelastung kommen. Günstige Ergonomielösungen „von der Stange“ sind nicht zielführend. Vielmehr muss eine ganzheitliche Betrachtung erfolgen, mit zahlreichen ineinandergreifenden Maßnahmen und unter Einbeziehung der persönlichen Anforderungen an die Produktionsumgebung. So sind beispielsweise ein optimaler Lärmschutz, passende Arbeitszeitmodelle, regelmäßige Pausen, die Möglichkeit der Jobrotation sowie die finanzielle Unterstützung bei der Teilnahme an Rückenkursen wichtige und zu berücksichtigende Aspekte, damit die Mitarbeiter dauerhaft ihre volle Leistungsfähigkeit einbringen können. 

Die Studie „Wie ergonomisch arbeiten Unternehmen in der manuellen Produktion?“ steht unter welcome.item24.de/studie-ergonomie-am-industriearbeitsplatz zum Download bereit.

Umfang: 6.318 Zeichen inklusive Leerzeichen 

Datum: 23. Februar 2022

Bilder: 3 (Quelle: item)

Bildunterschrift 1: Die item Industrietechnik GmbH untersuchte in ihrer neuesten Studie, wie ergonomisch Unternehmen in der manuellen Produktion arbeiten.

Bildunterschrift 2: In der Mehrzahl der befragten Unternehmen sind ergonomische Arbeitsplatzsysteme in der manuellen Produktion bereits vorhanden.

Bildunterschrift 3: Verhältnisergonomische Lösungen beinhalten weit mehr als verstellbare Arbeitsstühle und höhenverstellbare Arbeitstische. So wirken sich auch Systeme zur Greifraumoptimierung positiv aus, sie werden aber derzeit noch wenig in Bereichen mit manueller Produktion eingesetzt.

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